Das BGF-Siegel – Wichtige Informationen für Betriebsräte
Für Betriebsräte spielt die Betriebliche Gesundheitsförderung (BGF) eine zentrale Rolle, denn sie
trägt maßgeblich zur Gesundheit, Motivation und Zufriedenheit der Beschäftigten bei. Ein
wirksames Instrument, um das Engagement eines Unternehmens in diesem Bereich sichtbar zu
machen, ist das BGF-Siegel. Doch was bedeutet es genau, und welche Aspekte sind für Betriebsräte besonders wichtig?
Was ist das BGF-Siegel?
Das BGF-Siegel ist eine Auszeichnung für Unternehmen, die nachweislich gesundheitsfördernde
Maßnahmen für ihre Beschäftigten umsetzen. Es signalisiert, dass das Unternehmen aktiv daran
arbeitet, gesundheitsfreundliche Arbeitsbedingungen zu schaffen – sei es durch ergonomische
Arbeitsplatzgestaltung, Bewegungsangebote, Stressprävention oder eine bessere Work-Life-
Balance.
Warum ist das BGF-Siegel für Betriebsräte relevant?
1. Mitspracherecht und Mitgestaltung
Betriebsräte haben nach § 87 Abs. 1 Nr. 7 Betriebsverfassungsgesetz (BetrVG) ein
Mitbestimmungsrecht bei Maßnahmen des Gesundheitsschutzes. Sie können aktiv
darauf hinwirken, dass das Unternehmen ein BGF-Siegel anstrebt und entsprechende
Maßnahmen umsetzt.
2. Verbesserung der Arbeitsbedingungen
Ein Unternehmen mit BGF-Siegel verpflichtet sich dazu, dauerhaft in die Gesundheit der
Mitarbeiter zu investieren. Das kann beispielsweise bedeuten:
Weniger Stress durch bessere Arbeitsorganisation
Mehr Bewegungsmöglichkeiten durch ergonomische Büros oder Firmenfitness
Gesündere Ernährung durch optimierte Kantinenangebote
Bessere Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben
3. Erhöhte Attraktivität des Unternehmens
Ein BGF-Siegel signalisiert nicht nur den eigenen Mitarbeitern, dass ihre Gesundheit ernst
genommen wird, sondern macht das Unternehmen auch für neue Fachkräfte attraktiver. Das
kann langfristig dazu beitragen, qualifizierte Beschäftigte zu gewinnen und zu halten.
4. Senkung krankheitsbedingter Ausfälle
Durch gezielte Maßnahmen zur Gesundheitsförderung können Fehlzeiten gesenkt werden.
Betriebsräte sollten sich daher dafür einsetzen, dass das Unternehmen in ein zertifiziertes
BGF-System investiert, um langfristig ein gesünderes Arbeitsumfeld zu schaffen.
Wie können Betriebsräte das BGF-Siegel vorantreiben?
✅ Arbeitgeber über das Siegel informieren und Vorteile aufzeigen
✅ Gesundheitsförderung aktiv im Betriebsrat thematisieren
✅ Mitarbeiterbefragungen zu Gesundheitsbedarfen initiieren
✅ Kooperation mit Krankenkassen oder anderen Förderstellen prüfen
✅ Mitgestaltung bei der Einführung von BGF-Maßnahmen fordern
Das BGF-Siegel ist ein wertvolles Instrument, um Gesundheitsförderung strukturiert und nachhaltig
im Unternehmen zu verankern. Für Betriebsräte bietet es eine Chance, sich aktiv für bessere
Arbeitsbedingungen einzusetzen und gleichzeitig das Unternehmen als attraktiven und
zukunftsorientierten Arbeitgeber zu stärken. Wer Gesundheit als festen Bestandteil der
Unternehmenskultur etabliert, sorgt für zufriedene, motivierte und leistungsfähige Beschäftigte –
ein Gewinn für alle Beteiligten.
Das BGF-Siegel wird in der Regel für drei Jahre vergeben und kann nach erfolgreicher Re-
Zertifizierung erneuert werden. Detaillierte Informationen dazu finden Sie auf der offiziellen Website der BGF-Initiative sowie bei den zuständigen Krankenkassen und
Gesundheitsinstitutionen.